Warum ein englischer Traum aus buttrigem Shortbread und fruchtigen Beeren in Erfüllung geht wenn Herr Schmidt den Raum betritt..
Schon seit über einem Monat läuft das schöne Event von Tanja auf ihrem Blog Liebe & Kochen zum Thema British Summerparty. Von Anfang an wollte ich da mitmachen, vor allem weil ich ja auch erst vor kurzem auf der britischen Insel war, nämlich in Schottland. Die ganze Zeit hatte ich überlegt, was es werden könnte, aber die Antwort habe ich lustigerweise in der Arbeit gefunden… Da war ich nämlich gerade auf der Suche nach einem Opfer.. Ja, leider kann man das so nennen. Wir bekommen oft Anfragen von Menschen, die eine Führung durch unsere Einrichtung wollen und meistens landen diese Anfragen bei mir. Dann mach ich mich auf den Weg durch alle Büros auf der Suche nach einem Opfer 😉 Ich war gerade dabei, einen meiner Lieblingskollegen zu überzeugen (den mit dem Foto aus diesem Beitrag, ihr erinnert euch? Er ist übrigens noch immer zu haben…), als es sich ergab, dass die Sprache auf ein Tauschgeschäft kam: Kuchen gegen Führung! Das ist ein fairer Deal, wie ich finde. Also nutzte ich die Gelegenheit zum gemeinsamen Brainstorming, welcher Kuchen denn den Kollegen mundet und zu Tanjas Event passt. Wir saßen ratlos und mit eher schlechten Ideen zu dritt im Büro, als plötzlich die Tür aufging…
Und da trat er ein: der Gentleman on his best behaviour, die Ausgeburt des britischen Dandys, ein Englishman in München… eine auffallende Erscheinung in seinen feinen Wildlederschuhen, dem geschmeidigen, wollenen Pullover, aus dessen Ausschnitt der Hauch von sehr männlichem Brusthaar hervorblitzte, mit schwingendem Gang und einer Stimme, deren Tiefe nur Whiskey herbeiführen kann: Mr. Smith! Und wie er da so stand, in seiner ganzen Pracht, hauchte er verführerisch: „Back mir doch… einen Crumblecake aus Shortbreadteig!“ Völlig beeindruckt von seiner puren Anwesenheit und natürlich DER Idee für meinen Kuchen, konnte ich nur mit roten Bäckchen wispern: das ist brillant!
Ja, also, ich schwöre, genauso ist das passiert 😉 Vielleicht war es auch nur so ähnlich. Und: vielleicht sieht der Mr. Smith gar nicht so englisch aus und trinkt lieber Wein als Whiskey… Vielleicht heißt er auch nur so ähnlich… Aber, die Hauptsache ist doch: die Idee für den englischsten Kuchen überhaupt war geboren! Shortbread ist wohl der Inselklassiker und Crumble mein absolutes Leibgericht aus der englischen Nachspeisenküche. Die Kombination muss einfach unglaublich sein. Und so sollte es denn auch sein! Herr Schmidt bekam seinen Crumblecake und dafür wird er in bestem Englisch eine Führung übernehmen in 2 Wochen (Wehe, du vergisst es!). Win – Win also 🙂
Und für euch gibt es noch ein Win dazu, nämlich das Rezept für diesen herrlichen Crumblekuchen aus und mit Shortbread in einer Kuchenform mit 24cm Durchmesser.
Für den Teig:
- 200g Mehl
- 140g Butter
- 60g Zucker
- 2 EL kaltes Wasser
Für die Brösel:
- 150g Mehl
- 100g Butter
- 50g Zucker
- 1 EL Vanillezucker
- 1/4 TL Salz
Für die Füllung:
- 300g Früchte, gewaschen und evtl. klein geschnitten (ich hatte eine Birne und dazu Johannisbeeren und Blaubeeren)
- 2 EL brauner Zucker
- 2 EL Honiglikör oder anderer süßer Likör, alternativ einfach Fruchtsaft
- 1 EL Zitronensaft
Für den Teig alle Zutaten schnell mit den Händen zu einem homogenen Teig verkneten und in Folie in den Kühlschrank legen für etwa 20 Minuten.
Währenddessen das Obst waschen und schneiden. In eine Schüssel geben und mit dem Zucker , dem Likör und dem Zitronensaft mischen.
Dann die Brösel vorbereiten. Dafür ebenfalls alle Zutaten mit den Händen gut und zügig verkneten. Ebenfalls in Folie wickeln und dann ins Eisfach legen.
Den Ofen auf 180 Grad vorheizen.
Den Teig für den Boden einmal ganz kurz ankneten, dann mit den Handflächen platt drücken und die mit Backpapier ausgelegte Kuchenform damit ausfüllen. Der Teig lässt sich schön formen und drücken. Der Boden sollte recht dünn sein und einen etwa 3cm hohen Rand haben. Dann das Obst hineinfüllen und 20 Minuten backen.
Nach den 20 Minuten den Ofen öffnen und den leicht angefrorenen Shortbreadteig über den Kuchen bröseln. Die Brösel entstehen wirklich nur wenn der Teig sehr kalt ist.
Den Kuchen jetzt nochmal 20 Minuten backen. Erst nach dem Auskühlen anschneiden, sonst läuft die Beerenmischung davon 😉
So, nun wünsch ich euch allen mit diesem Rezept noch einen very british Spätsommer! Ich fürchte, bald ist es schon vorbei mit dem warmen Wetter und den lauen Abenden. Aber: der Herbst hält auch schon seine kulinarischen Schätze bereit!
Eure Alexa