Die Fastenzeit hat begonnen und nach langem Überlegen habe ich mich entschieden auf.. äh.. Farbe zu verzichten 😉
Nein, Spaß beiseite. Die liebe Ina von Ina is(s)t hat zu einem wunderbaren Blogevent aufgerufen. Erlaubt ist was schmeckt, aber die Bilder oder zumindest das Titelbild sollen in schwarz-weiß sein. Die Idee finde ich ziemlich witzig, weil man tatsächlich beim Fotografieren anders an die Sache herangeht, bzw. die Bilder dann nach der Bearbeitung ganz anders wirken. Fast wie in schwarz-weiß wirken die Bilder schon, wenn man einfach die Sättigung nach unten schraubt. Beispiel gefällig? Hier:
Sieht doch schön aus, oder? Ich hatte das natürlich noch im Vergleich zu meinem ganz bunten Bild und musste feststellen: Gefällt mir sogar besser! Also ist Inas Event sozusagen eines mit Lerneffekt 🙂 Finde ich großartig, weil ich das bisher noch nicht ausprobiert hatte.
Schwieriger war es jedoch, die Entscheidung für ein bestimmtes Rezept zu treffen. Wer die Wahl hat, hat ja bekanntlich auch die Qual. Mein liebster Winterkuchen ist jedoch einfach klassisches Tiramisu. Obwohl ich gar nicht sagen könnte, warum das für mich ein Winterkuchen ist. Vielleicht wegen der rohen Eier im traditionellen Rezept, die sich im Winter einfach auf dem (nicht vorhandenen) Balkon kühl stellen lassen, zumindest ist das eine meiner liebsten Kindheitserinnerungen: das vor sich hin kühlende Tiramisu auf dem Balkon. Die Alptraumversion dazu habe ich auch schon erlebt: Nichts ahnend die Balkontür aufgemacht um einen Blick auf das Tiramisu zu werfen, dass da in sehnlicher Erwartung auf den bevorstehenden genüsslichen Verzehr am nächsten Nachmittag wartet.. und auf einmal zwei blitzende grüne Augen, dann ein Huschen und weg war sie, meine dicke Lieblingskatze, die einfach mal die Hälfte der obersten Schicht der Tiramisucreme abgeschleckt hatte.. Ganz tragisch, das, wirklich! Vielleicht habt ihr jetzt auch eine gewisse Vorstellung davon, warum diese Katze meine „dicke“ Lieblingskatze war 😉
Auf die rohen Eier, Auslöser der Balkonkühlaktion mit Folgen, hab ich allerdings verzichtet, weil ich anstelle der gewohnten Darbietungsform eine Tiramisurolle machen wollte! Dafür wird die Creme mit rohen Eiern, so wie ich sie mache, einfach zu flüssig. Und weil ich den leicht säuerlichen Geschmack von Quark nicht in meiner Rolle wollte, und mir nur Sahne zu üppig war, habe ich ein bisschen experimentiert und eine ganz köstliche Variante der Tiramisucreme für euch produziert.
Für eine Rolle Tiramisu mit einem Biskuitteig in Größe eines Backblechs braucht ihr folgendes:
Für den Biskuit:
- 5 Eier
- 120g Zucker
- 2 TL Zitronensaft
- 125g Mehl
Den Backofen auf 175 Grad vorheizen. Die Eier trennen und das Eiweiß mit dem Zitronensaft steif schlagen. Das Eigelb mit dem Zucker schaumig schlagen. Den Eischnee unterheben. Das Mehl darübersieben und auch vorsichtig unterhaben. Den Teig auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech verteilen und glatt streichen und 12 Minuten backen.
Ein frisch gewaschenes Geschirrtuch in einer Mischung aus Kaffee und Amaretto tränken, auswringen, mit Zucker bestreuen und auf den Biskuit legen.Mit Hilfe des Backpapiers umdrehen, so dass das Backpapier oben liegt. Dann das Backpapier vorsichtig, möglichst nah am Biskuit abziehen. Den Teig vorsichtig einrollen. Auskühlen lassen. Den Biskuit wirklich direkt nach dem Backen aufrollen, sonst bricht er beim rollen.
Für die Creme:
- 150g Frischkäse
- 90g Puderzucker
- 200g Schlagsahne
- 250g Mascarpone
- 3 EL Amaretto
- 1/2 TL Zimt
- 1 starker Espresso
- 3 EL Backkakao (ungesüßt)
Den Espresso mit einem EL Amaretto mischen, auskühlen lassen. Die Sahne steif schlagen. Frischkäse mit Puderzucker aufschlagen. Mascarpone, Zimt und restlichen Amaretto dazurühren. Sahne unterheben. Den Biskuitteig wieder aufrollen. Etwa die Hälfte der Creme darauf verteilen, glatt streichen, wieder aufrollen. Den ausgekühlten Espresso langsam schlückchenweise über die Rolle gießen. Restlichen Creme auf und um die Rolle herum verteilen. Mit Kakao besieben. 3-4 StundenKühl stellen.
So, wie findet ihr meine schwarz-weiße Tiramisurolle? Und vor allem die farbgefasteten Bilder? Bin ganz begeistert und werde das in Zukunft mal öfter ausprobieren.
Habt einen guten Wochenendspurt!
Alexa
Sehr cool 🙂 Ich fand das schon schwierig, weil ich mich auch mit dem Rezept selber in die schwarz-weiß Richtung bewegen wollte. Wie gut, dass es da Schokolade gibt, in Kobination mit Milchprodukten ist das klasse für Bilder, weil man den Kontrast sehr schön heraus arbeiten kann. Ansonsten finde ich es bei Fotos auf Foodblogs ohne Farbe schon schwierig. Lebt ja viel davon, dass es appetitlich sein und zum Nachkochen- /backen anregen soll und da gehören mich die Farben schon dazu. Um sich aber ein bisschen mehr mit dem fotografischen Aspekt auseinander zu setzen, finde ich die Idee von Ina genial 🙂 Dein Beitrag gefällt mir echt gut! LG, Vimala
Danke, liebe Vimala! Stimmt schon, bei vielen Beiträgen sind die Farben extrem wichtig. Ich hab es mir mit meiner Rolle eher einfach gemacht, da werden nur braun-weiß-Töne zu schwarz-weiß. Bei dem Burger letztens wäre das gleich nicht mehr so schön gewesen 😉
Liebe Grüße
Alexa
Liebe Alexa, freut mich, dass dir mein Event gefällt und das Ergebnis kann sich ja sehen lassen! Ich liebe Tiramisu und würde ohne Zögern ein Stückchen deiner tollen Tolle probieren. Lecker! Danke, für deinen Beitrag.
Lieben Gruß
Ina
Liebe Ina, für das Kompliment sende ich dir gleich digital ein großes Stück Rolle 🙂 Vielen Dank! Das Event war wirklich eine schöne Herausforderung 🙂
Liebe Grüße
Alexa
auja! wenn die fastenzeit rum ist, werde ich das direkt ausprobieren! leckerschmecker!
habe dich übrigens bei seppos auszeichungsblog nominiert, hoffe, das war in ordnung 😉
Freut mich, dass dir mein Rezept gefällt! Viel Spaß beim ausprobieren 🙂 Zu meiner Nominierung musste ich jetzt erst mal googlen, hab Seppos Auszeichnungsblog nun aber gefunden und finde das superwitzig! Vielen lieben Dank für die Nominierung 😀
Hallo Alexa,
dein Schwarz/Weiß Bild sieht echt klasse aus. (In Farbe natürlich auch :)) ich hätte jetzt echt Lust auf ein Stückchen von deiner Tiramisurolle. Die Geschichte mit deiner Katze ist ja ärgerlich. =/ Wir können bei uns auch nichts offen stehen lassen, allerdings liegt es bei uns an unserem Hund, der vielleicht etwas dement geworden ist mit der Zeit. Denn jetzt wo er älter geworden ist (11 Jahre) scheint er zu denken er wäre eine Katze und kommt überall hin. 😀
Lieben Gruß,
Alex
Hallo Alex,
ich würde dir ja sofort ein Stück von der Rolle abgeben, leider ist sie schon weg, diesmal zum Glück nicht von der Katze 😉 Na wenigstens ist euer Hund nicht träge geworden im Alter! Und das Gute an solchen tierischen Momenten ist doch, dass es meistens danach eine lustige Geschichte zu erzählen gibt 😀
Liebe Grüße
Alexa
Das stimmt da hast du natürlich Recht. 🙂 Lustige Geschichten entstehen dadurch genug.
Das ist sehr lieb von dir, dass du mir ein Stückchen abgegeben hättest. Der Wille zählt! 😉
Lieben Gruß, Alex