Perus tiefster Canyon und die schöne Stadt Arequipa

Schlendern durch die gemütliche Altstadt und die totale Atemlosigkeit – nicht nur wegen des schönen Anblicks des Colca Canyon.

Arequipa Peru, Plaza de Armas

Arequipa ist die zweitgrößte Stadt Perus, auch wenn man das als Tourist nicht so bemerkt. Die schöne Altstadt mit allen Sehenswürdigkeiten ist nämlich recht kompakt, wodurch man die eigentliche Größe dieser Stadt erst erahnen kann, wenn man auf dem Weg zu einer Tour eine Weile hindurch fährt. Die Altstadt jedoch ist einfach ein sehr schöner und gemütlicher Fleck Erde. Die weißen Gebäude, Kirchen und Kloster sorgen für eine wunderbare Atmosphäre und laden zum Flanieren ein. Lasst euch einfach treiben, setzt euch in die Sonne am Plaza de Armas oder genießt einen Kaffee oder frischen Fruchtsaft in einem der gemütlichen Cafes in den Nebenstraßen (nicht direkt am Plaza de Armas, denn die sind teurer und schlechter). Besonders schön ist übrigens die Kulisse, welche die Vulkane rund um Arequipa bei schönem Wetter bilden. Außerdem solltet ihr unbedingt in die Basilika am Plaza de Armas reinschauen wenn ihr seht, dass sie offen ist. Sie ist auch von innen echt beeindruckend und nicht immer zugänglich. Allerdings konnte ich keine offiziellen Öffnungszeiten oder ähnliches entdecken.

 Arequipa Peru

Rund um Arequipa gibt es nicht nur Vulkane, sondern auch den sehr tiefen Colca Canyon. Die Tourguides preisen den Canyon immer als tiefer als den Grand Canyon an. Allerdings wage ich mal zu behaupten, dass die Tiefe nicht das Ausschlaggebende am Grand Canyon ist. Aber, wie dem auch sei, der Colca Canyon ist durchaus beeindruckend und wunderschön. Die höchste Stelle, über die man auf dem Weg dorthin fährt, liegt über 5000m und kann dementsprechend die Höhenkrankheit auslösen. Aufgrund der weiten Anfahrt in den Canyon werden mindestens zweitägige Touren mit Übernachtung angeboten. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, nämlich eine Tour oder einen Trek.

Arequipa Peru Vulkane

Da ich wegen des Essens in Huaccachina noch nicht ganz fit war, entschieden wir uns für die Tour ohne Trekking. Diese Entscheidung war genau richtig, denn wie sich herausstellte, vertrug ich auch die Höhe nicht so gut und hätte wirklich keinesfalls wandern können. Ich nehme zwar an, dass die Auswirkungen der Höhe (schlimme Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit) bei mir sicher auch damit zusammen hingen, dass ich eben noch nicht fit war, dennoch würde ich jedem, der noch nicht weiß, wie er die Höhe verträgt, dazu raten, die Tour zu nehmen, statt den Trek. Ein bisschen vorbereiten kann man sich indem man sehr viel trinkt (an die 4L am Tag) und auf Alkohol am Vortag verzichtet. Auch der Coca Tee, den die Einheimischen trinken, soll helfen. Ansonsten ist es mit der Höhenkrankheit leider so, dass man entweder empfindlich ist oder nicht. Bis auf die oben genannten Vorkehrungen lässt sich kaum etwas machen. Aber erfahrungsgemäß ist das schon genug. Jetzt aber zu den schönen Dingen: den Canyon!

Peru Colca Canyon

Los ging es am Morgen in einem Minivan, der uns zum Glück direkt am Hostel einsammelte. Dann kam die Fahrt durch die Stadt und der Weg zum Canyon, auf dem wir das erste Mal Lamas und Vucenas sahen. Ab diesem Zeitpunkt waren die felligen Tierchen keine Seltenheit mehr, denn im Canyon waren sie wirklich überall in ganzen Herden. Wir machten Halt an mehreren schönen Aussichtspunkten in der kargen, hochgelegenen Landschaft, bis wir schließlich unser Ziel des Tages erreichten, das süße Dorf Chivay. Dort gab es als erstes ein leckeres Mittagessen in Buffetform, sehr praktisch, denn so konnte man die heimische Küche testen und es war einfach für jeden etwas dabei.

Condor, Peru, Colca Canyon

Colca Canyon Peru
Am Nachmittag stand noch ein entspannender Besuch der heißen Quellen auf dem Programm und zum Abschluss ein Abendessen mit Tanzdarbietung, auf welches wir allerdings verzichteten, da wir schon recht müde waren von dem langen Tag.
Am zweiten Tag ging es zu einem Aussichtspunkt, ab dem man Kondore sehen kann. Die doch nicht allzu hübschen Vögel sind riesig und wiegen bis zu 30kg. Es ist schon verwunderlich, dass sie es schaffen zu fliegen 😉 Nachdem unser Guide erklärt hatte, dass es natürlich Glückssache ist, ob man wirklich Vögel sieht, waren wir schon auf darauf vorbereitet, vielleicht nur die Aussicht auf den Canyon zu genießen. Doch dann sahen wir den ersten Vogel und als wir näher kamen, auch den zweiten und dritten. Insgesamt waren es 15 Vögel, denen wir bei ihrem Gleitflug durch den Canyon zusehen konnten. Eine schöne Erfahrung.
Bevor es zurück nach Arequipa ging, besuchten wir noch ein paar kleinere Dörfer und könnten auch traditionellen Tänzen zusehen. Außerdem gab es natürlich überall die für Peru typischen Wollpullover aus Alpacawolle mit ihren lustigen Mustern zu kaufen.

Colca Canyon Peru
Kulinarische Tipps für Arequipa:

  • Probiert das Helado Queso, das am Plaza de Armas aus Bottichen verkauft wird, es ist ein feines Milcheis mit Zimt
  • Im Hatunpa könnt ihr Perus verschiedene Kartoffelsorten probieren, natürlich innerhalb eines leckeren Gerichts
  • Rund um den Markt gibt es lauter Stände, die einen Snack aus Kartoffeln verkaufen, in der Art wie Kartoffelpuffer, dazu gibt es gute Soßen
  • Die Sandwiches bei La Lucha sind einfach traumhaft, mein Favorit: geräucherter Truthahn mit Avocado

Arequipa ist eine Stadt, in der man sich schnell wohl fühlt, vielleicht durch die saubere weiße Altstadt oder durch das mildere Klima. Ich kann nicht genau sagen, woran es lag, aber ich hab die Zeit dort sehr genossen. Mehr als zwei Tage braucht man jedoch nicht, um die Stadt gesehen zu haben.

Arequipa Peru, Plaza de Armas

Wart ihr schon mal in einer Stadt, in der ihr es gleich so gemütlich und heimelig fandest?
Genießt euren Sonntag!
Alexa

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