Über Schnee und Eis im Sommer, klare Gebirgsseen und einfach schöne Berge.
In unserer zeit ständiger Erreichbarkeit und kinderleichter Dauerberieselung durch alle möglichen Medien sucht jeder nach Entschleunigung. Die findet man wunderbar bei einem schönen Spaziergang oder einem Isarpicknick ohne Handy. Aber wisst ihr wo man sich gar keine Mühe geben muss Entschleunigung zu finden? Auf über 3000 Metern und zwischen den schönsten Gipfeln.
Letzten Sommer machten wir uns zu viert auf den Weg rund um den Ortler. Eine fabelhafte dreitägige Tour durch die allerschönste Natur im schönen Südtirol. Zugegen, so ganz nah ist der Weg zum Ortler nicht, aber es lohnt sich. Wir starten unsere Tour am Freitag gegen Mittag und erreichen Sulden gegen 16:00 Uhr. Von der kleinen Kirche aus geht es los zur Hintergradhütte. Der 2-stündige Aufstieg ist steil und anstrengend, vor allem weil wir so hungrig sind. Umso schöner ist der Anblick der Hütte vor dem Gletschersee! Endlich angekommen und erstmal ausspannen in der gemütlichen Gaststube bei einem großen Teller Spaghetti Bolognese!
Weiter geht es nach einer erholsamen Nacht im 4-Bett-Zimmer. Noch ein deftiges Frühstück und schon geht es weiter. Der zweite Tag ist mit 5 bis 6 Stunden schon etwas anspruchsvoller. Bald sind keine grünen Wiesen mehr um uns herum sondern steiniges Geröll und wandern mitten hindurch. Auch die Temperaturen werden immer kühler. Zum Glück sind wir gut vorbereitet und wandern kuschlig eingepackt über den Grat durch Schnee und Felsen zur Payerhütte.
Bei einem warmen Tee auf der Terrasse lässt sich der schöne Ausblick gleich noch besser genießen. Auf 3029m Höhe ist die Luft einfach frischer und reiner, die Sicht auf die Welt ein ganzes Stück atemberaubender. Außerdem steigt von Minute zu Minute die Bewunderung für die ankommenden Wanderer, die bis zum Gipfel auf 3929m gegangen sind durch Schnee und Eis! Die haben sich ihre deftige Mahlzeit noch redlicher verdient als wir. Neben dem Kamin in der Gaststube lassen auch wir es uns schmecken, bevor wir völlig erledigt, aber glücklich und ein bisschen stolz in unsere Betten huschen.
Zurück nehmen wir den gleichen Weg, nur sind wir diesmal schneller und schaffen die komplette Route in 6 Stunden. Am Stück gelaufen merkt man noch mehr, wie sich die Landschaft verändert und von kargen Felsen wieder zu grünen Wiesen wird. Zurück am Parkplatz fühlt es sich an, als wären wir eine Woche unterwegs gewesen. So viel Entschleunigung schafft man eben nicht mit einem Picknick 😉 Wer nicht den gleichen Weg zweimal gehen will, der kann übrigens auch auf der anderen Seite des Berges in Tal laufen und mit dem Bus zurück nach Sulden fahren.
Wer jetzt richtig Lust auf so ein Wochenende in den Bergen bekommen hat, der findet hier noch meine Tipps: Wer lieber in den schönen und etwas privateren Zimmern der Hütten wohnt, sollte rechtzeitig reservieren. Alle Infos und Kontakte zur Payerhütte (zweite Nacht) findet ihr hier und zur Hintergradhütte (erste Nacht) hier. Die Payerhütte ist sogar eine Alpenvereinshütte, wer also beim DAV ist, der sollte nicht seinen Ausweis vergessen.. 🙂 Wer gerne noch ein bisschen mehr entschleunigt oder nicht für nur zwei Nächte nach Südtirol fahren will, der bleibt einfach noch ein paar Tage in der Gegend. Bozen ist auch nicht weit.
Konnte ich euch begeistern? Und habt ihr noch andere Tipps um mal richtig vom Alltag Abstand zu gewinnen? Immer her damit, egal ob Wanderroute oder anderes, ich freu mich drauf!
Genießt den Feiertag!
Alexa
Einen schönen Blog hast du hier – ich folge dir einfach mal!
Danke dir, das freut mich sehr 🙂 Ich hoffe du findest noch viele interessante Beiträge! LG, Alexa
Wow! Wunderschöne Bilder die mir viel Lust aufs Wandern am Ortler machen. Aber in diesem Jahr nicht mehr 😉 Bin immer auf der Suche nach Inspirationen wie dieser! Dankeschön!
Liebe Grüße, Jörg