Was tun, wenn man ein Blog Event entdeckt, bei dem man ein indonesisch inspiriertes Streetfood mit Sambal Oelek kochen soll, man aber noch nie in Indonesien war und auch noch nie Sambal Oelek gegessen hat?! Man nimmt die Herausforderung an! Und dann recherchiert man erst mal fleißig. Was an Erfahrung fehlt, muss Google wiedergut machen.. Nach Indonesien wollte ich zwar schon sehr, sehr lange (Strand, Vulkane, Reisterrassen.. was soll da schief gehen?), aber geklappt hat es noch nicht. Gerichte aus Thailand, China, Vietnam und Indien kenn ich sehr, sehr viele. Aber aus Indonesien? Eigentlich nur Satey-Spieße. Das ist wohl der Klassiker und ich hab das sogar schon ein paar Mal gekocht (Erdnusssauce – yummi!), aber ein bisschen kreativer wollte ich schon sein. Außerdem fehlt ja das Sambal Oelek… Apropos – was ist da denn eigentlich alles so drin? Gleich mal googlen.. Ihr seht also: Es war eine Herausforderung!
Das Sambal Oelek ist eine Gewürzpaste, die es in unendlich vielen verschiedenen Varianten gibt. Hauptbestandteil sind Zwiebeln und natürlich Chili. Ich habe mich für eine Kombination mit Spitzpaprika und Kokosmilch entschieden. Das ergab nicht nur eine schöne Farbe, sondern auch eine schöne Schärfe! Für mich gerade an der Grenze zum nicht mehr aushalten, für den Herrn Keks so wenig scharf, dass er einfach die 2,5-fache Menge zu seinen Pfannkuchen gegessen hat. Aber mit der Schärfe ist das ja nun mal so eine Sache, da ist jeder ein bisschen anders und ich bin ein richtiges kleines Weichei…
Mit Asien verbinde ich im Allgemeinen knackiges Gemüse. Darum durfte das nicht fehlen. Aber wohin damit? Erst habe ich recherchiert, ob es in Indonesien auch eine Art Dumpling oder Dim Sum gibt, diese gefüllten, gedämpften Teigtaschen, die ich sehr gern mag. Da bin ich allerdings nicht fündig geworden. Stattdessen bin ich irgendwann auf indonesische Pfannkuchen aufmerksam geworden – und schon stand mein Gericht fest! Insgesamt ist es ein bisschen aufwendig – vor allem braucht man viele Pfannen – aber es lohnt sich absolut. Und wer von euch auch so einen Fleischfanatiker daheim hat wie den Herrn Keks, der macht einfach noch Satey-Spieße dazu und braucht noch zwei Pfannen mehr… 😉
Für etwa sieben indonesische Pfannkuchen, ausreichend für 2 Personen, braucht ihr:
- 200g Mehl
- 320ml Kokosmilch
- 1/2 TL Salz
- 1 TL Backpulver
- 1 Ei
- Butter für die Pfanne
Für die asiatisch angehauchte Gemüsefüllung zu den Pfannkuchen braucht ihr:
- 1 Zucchini (normale Supermarktgröße, nicht die großen vom eigenen Beet :D)
- 2 mittelgroße Karotten
- 120g Zuckerschoten
- 1,5 Spitzpaprika
- 2 EL Sojasauce
- Salz, Pfeffer, Koriandergewürz
- 2 EL gehackte Erdnüsse, ungesalzen
Für das Sambal Oelek in ausreichender Menge, braucht ihr:
- 1/2 Spitzpaprika
- 1 Chilischote
- 1 Schalotte
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Palmzucker oder Rohrohrzucker
- 1 EL Kokosmilch
- Pfeffer, Salz
- 2 EL neutrales Öl
Jetzt, da die Zutaten geklärt wären, geht es an das Kochen selbst. Da fängt man am besten in umgekehrter Reihenfolge an, als ich es jetzt aufgezählt habe. Zuerst das Sambal herstellen, da es ruhig kalt werden darf, dann das Gemüse, da es in die Pfannkuchen kommt, während diese in der Pfanne sind.
Für das Sambal Oelek die Schalotte und die Knoblauchzehe schälen und in kleine Stücke schneiden. Die Paprika und die Chilischote entköpfen, dann entkernen und ebenfalls klein schneiden. Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Zwiebel und den Knoblauch kurz anbraten, dann die Paprika und die Chilistücke dazu. Unter Rühren anbraten, dann mit der Kokosmilch und 80ml Wasser ablöschen. Etwa drei Minuten in der Flüssigkeit köcheln lassen, dann den Palmzucker dazugeben. Unter Rühren weiterköcheln lassen, bis die Soße cremig wird. Mit einem Gemüsehäcksler oder Pürierstab feiner mahlen und abfüllen.
Für die Gemüsefüllung die Zucchini waschen und in Stifte schneiden. Die Spitzpaprika entkernen, waschen und ein kleine Stücke schneiden. Karotten schälen und in feine Scheiben schneiden. Zuckerschoten waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. In einer Pfanne Öl erhitzen. Karotten und Paprika darin kurz anbraten. Mit 100ml Wasser ablöschen. Köcheln lassen bis das Wasser verdunstet ist. Zucchini und Zuckerschoten dazugeben und alles etwa 5 Minuten anbraten. Mit Salz, Pfeffer und Koriander würzen. Sojasauce darüber geben, kurz verrühren und in eine Schüssel umfüllen. Die gehackten Erdnüsse untermischen und bei Seite stellen.
Für die Pfannkuchen das Mehl mit dem Salz und dem Backpulver mischen. Ei dazu geben und Kokosmilch dazugießen. Mit einem Schneebesen zu einem dünnflüssigen Teig verrühren. Etwas Butter (1/2 TL) in einer Pfanne schmelzen. Die Pfannkuchen werden nur von einer Seite gebacken. Dafür die Hitze niedrig halten (bei mir Stufe 4 von 9) und einen Deckel auf die Pfanne geben. Sobald die Oberfläche des Pfannkuchens nicht mehr feucht aussieht, einen TL des Sambal Oeleks gut darauf verteilen. Dann einen Schöpfer des Gemüses auf eine Hälfte des Pfannkuchens geben. Die andere Hälfte darüber klappen und von beiden Seiten noch kurz braten, dabei mit einem Pfannenheber fest drücken. Dadurch werden die Pfannkuchen außen knusprig und fest, so dass man sie als Streetfood in die Hand nehmen kann zum essen. Weiter so verfahren bis der Teig aufgebraucht ist. Die fertigen Pfannkuchen können auf einem Teller im Backofen bei 50 Grad warm gehalten werden.
Das Rezept für die Satey-Spieße und die Erdnusssauce verrate ich euch ein anderes Mal. Die Kombination war ziemlich gut und würde ich durchaus genau so empfehlen 🙂
Den Anstoß für dieses leckere Experment gab mir übrigens Claudia vom Blog Dinnerumacht mit ihrem Blogevent in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Buchmesse. Richtig tolle Idee, liebe Claudia, hat total Spaß gemacht und die Kreativität angespornt!
Nun habt noch einen schönen Abend und einen guten Start in die neue Woche!
Alexa