Was in Deutschland die Hühnersuppe ist, ist in Vietnam die Pho Suppe – nein, eigentlich ist sie noch viel mehr!
Wer nach Vietnam reist, der kommt an der Pho Suppe nicht vorbei. Es gibt Pho Bo (mit Rindfleisch) und Pho Ga (mit Hühnchen) und sämtliche Varianten, wie zum Beispiel mit einer Art Fleischbällchen oder mit Garnelen. Traditionell wird die Suppe zum Frühstück gegessen, was für mich anfangs seltsam war, aber nach den ersten Versuchen war ich schlichtweg begeistert. Sie wärmt von innen, macht auf eine nicht zu überfüllte Weise wunderbar satt und schmeckt einfach fantastisch. Wobei ich gestehen muss, dass ich die Version mit Garnelen zum Frühstück nicht runtergebracht hab, das war dann doch zu ungewohnt 😉 Zum Abendessen gibt es die Suppe natürlich auch 😉 Entstanden ist das feine Süppchen übrigens im Norden Vietnams durch den Einfluss der Franzosen, die das Rindfleisch als Nahrung erst bekannt gemacht haben. Davor waren Rinder nur Nutztiere. Auch das unheimlich köstliche vietnamesische Sandwich Ban Mhi verdanken wir den Franzosen, denn es wird eine Art Baguette dafür verwendet. Und wo mag die wohl herkommen?! 😉
Durch ihre guten Zutaten (frische Kräuter, Limetten, Rindfleisch) hilft die Pho Suppe gegen alles: sie ist gut bei Erkältungen und grippalen Infekten, bei Bauchschmerzen und Kälte. Aber auch für das seelische Wohl kann so eine Pho Suppe sorgen: was ist schließlich beruhigender als ein schöner Teller Suppe? Eben! 😉
Als ich dann vor Weihnachten krank wurde, war ganz klar, dass ich mir so eine Pho Bo koche: sie heilt, ist leicht zu machen, schmeckt gut und wenn man eh krank daheim liegt, hat man endlich mal die vier Stunden (!) Zeit, sie zu kochen. Also hab ich den Suppenlöffel geschwungen und war tatsächlich nach nur zwei Tagen wieder einigermaßen fit. Ob das nun wirklich an der Suppe liegt? Naja, wenn nicht an der Suppe, dann sicher am Placeboeffekt 😉 Und falls ihr auch krank daheim liegt bei diesem Wetter, möchte ich euch jetzt natürlich diese Wunderwaffe zur Selbstheilung nicht vorenthalten. Übrigens ist mein Rezept ein eher vereinfacht und schnell, sozusagen Fastfood im Vergleich zum traditionellen Rezept. Die meisten der ungewöhlichen Zutaten bekommt ihr übrigens im Asialaden.
Hier ist darum mein Rezept für eine köstliche Pho Bo Suppe für 4 Portionen, einer Kochzeit von etwa 4 Stunden mit einer Zubereitungszeit von etwa 30 Minuten:
- 800g Rindermarkknochen mit Fleisch
- 200g Rinderfilet
- 2 Sternanise
- 1 Zimtstange
- 1 Zwiebel
- frischer Ingwer, etwa 2cm
- 200g Reisbandnudeln
- 1 Limette
- 1 Chilischote bzw. ein paar in Ringe geschnittene Scheiben davon
- 5 EL vietnamesische Fischsauce
- Frühlingszwiebeln, wenn ihr mögt
- Sprossen
- Salz, Pfeffer
- frische Kräuter: Thaibasilikum, Koriander, Minze
Den Markknochen gut mit klarem Wasser abwaschen, dann mit etwa 2l Wasser zum Kochen bringen.
Die Zwiebel und den Ingwer schälen und als Ganzes in einer Pfanne ohne Fett anrösten. In Vietnam wird das über Holzkohle oder einer Gasflamme gemacht, also falls ihr die Möglichkeit habt.. Ansonsten tut es die Pfanne. Funktioniert besser als man erwarten würde und hinterlässt einen angenehmen Geruch.
Die geröstete Zwiebel und den Ingwer zum Knochen ins Wasser geben und 2,5 Stunden mit geschlossenem Deckel köcheln lassen.
Die Zimtstange und den Sternanis mit ins Wasser legen, mit Salz und Pfeffer (jeweils etwa 1 TL) würzen und nochmal eine Stunde köcheln lassen.
Etwa 15 Minuten vor Ende der Kochzeit das Rinderfilet ins Gefrierfach legen. Es wird sehr dünn geschnitten und das geht wesentlich leichter wenn es leicht angefroren ist.
Zwiebel, Ingwer, Zimt und Sternanis aus der Brühe fischen und entsorgen. Das Fleisch mit dem Knochen ebenfalls herausnehmen. Fleisch vom Knochen lösen, in kleine Stücke schneiden und in einer Schüssel bereit stellen.
Die Reisnudeln nach Packungsanleitung kochen, abgießen und in einer Schüssel bereit stellen.
Das Rinderfilet aus dem Tiefkühlfach nehmen und mit einem scharfen Messer in sehr dünne Scheiben schneiden. Ebenfalls in einer Schüssel bereit stellen.
Die Suppe mit Salz, Pfeffer und der Fischsauce abschmecken, bis zum Servieren weiterköcheln lassen.
Die frischen Kräuter und die Sprossen waschen, die Limette vierteln, Chilischote und Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden und alles auf einem Teller anrichten.
Dann alles servieren. Suppenfleisch, rohes Rinderfilet und Reisnudeln in den Suppenteller geben und mit der heißen Brühe übergießen. Das rohe Rindfleisch zieht dadurch nach und wird rosa. Wer das nicht mag, gibt das rohe Fleisch einfach vorher für etwa drei Minuten in die heiße Brühe und lässt es mitköcheln. Auf jeden Fall wieder herausnehmen, sonst wird es sehr trocken.
Die Suppe kann jeder selbst mit Kräutern, Chili, Frühlingszwiebeln und Sprossen abschmecken, ganz nach dem eigenen Geschmack.
Mit den Bildern meiner Suppe bin ich übrigens schon sehr unzufrieden, da merkt man wohl noch ein bisschen, dass ich gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war, mehr als eine Perspektive war nicht drin 😉 Was ist denn euer Geheimrezept gegen fiese Erkältungen? Habt ihr auch so eine Wunderwaffe?
Habt noch einen schönen Sonntag!
Alexa
PS: Es gibt ja noch einen Gewinner aus meiner Kochbuchverlosung zu benennen! Der Herr Keks war die Losfee und gewonnen hat Jördis, die Supermutti! Liebe Jördis, herzlichen Glückwunsch! Bitte schick mir deine Adresse bis zum 20.01. an keksundkoriander@gmail.com, damit ich dir das Buch zukommen lassen kann.
Sieht sehr lecker aus! Muss man direkt nachkochen, vor allem, wenn man Asiafan ist. 🙂
Als Asienfan ist es tatsächlich fast ein Muss 😉 Denk dran genug Zeit einzuplanen, es ist wirklich ein bisschen aufwendig, aber lohnt sich so sehr!
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