Öfter mal was Neues: Buchvorstellung und Reisebericht Kopenhagen

Heute möchte ich mal etwas Neues ausprobieren und euch ein Buch vorstellen, von dem ich schwer begeistert war: Bis ich dich finde von John Irving

Buch

Wer schon öfter etwas von Irving gelesen hat, der weiß, dass der gute Mann seine Lieblingsthemen hat. Ringen, zum Beispiel. Aber auch Bären, schwierige Eltern-Kind-Beziehungen, Obsessionen und Freundschaften. Bis auf die Bären findet man das alles in Bis ich dich finde. Der Titel lässt im ersten Moment einen Liebesroman erwarten. Aber das ist es ganz und gar nicht. Es geht um Jack Burns, dessen Leben geprägt ist von der Abwesenheit seines Vaters. Zu Beginn des Buches begleitet man den 4-Jährigen auf eine Europareise, bei der seine Mutter, eine schottische Tätowiererin, seinen Vater sucht. Sie möchte ihn dazu bringen, zu ihr und Jack zurückzukehren. Doch Jacks Vater lebt für die Musik und reist als Organist von einer Orgel zur nächsten. Dabei macht er in jeder Stadt noch einen Abstecher zum besten Tätowierer, um sich Auszüge seiner liebsten Kirchenlieder stechen zu lassen. Er ist schon fast ganzkörpertätowiert. Als Jack in die Schule kommt, beginnt ein geregelteres Leben. Jedoch ist Jack erst auf einer Mädchenschule, dann auf einem Internat in Maine, weit weg von seiner Mutter, die mittlerweile eine lesbische Beziehung in Toronto führt. Um auch ohne seine Mutter zurecht zu kommen, beginnt Jack mit dem Ringen. Ringen und die Abwesenheit seines Vaters sind von nun an die Konstanten in seinem Leben, auch als er später schon ein für transsexuelle Rollen bekannter Schauspieler ist.
Klingt alles ein bisschen verquer? Ist es auch! Irving hat einen lockeren und doch anspruchsvollen Schreibstil mit trockenem Humor und einem Hang zur Tragikomödie. Die knapp 1200 Seiten sind alles andere als langweilig. Sehr viel mehr möchte ich hier gar nicht vorwegnehmen, sondern nur meine Empfehlung aussprechen für Fans von überraschenden Wendungen, wahnsinnig schönem Sprachgefühl und witzig-tragischen ungewöhnlichen Szenen.

Besonders häufig spielt das Buch auch in Kopenhagen, wo Jack mit seiner Mutter auf den Spuren des verschwundenen Vaters wandelt. Dort essen Jack, seine Mutter Alice und die Kollegen aus dem Tattooladen in einem Restaurant am Nyhavn, dem neuen Hafen.

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Nachdem ich im Juli einen kurzen Städtetrip nach Kopenhagen unternommen habe, hatte ich beim Lesen richtig schöne Bilder im Kopf. Diese Bilder möchte ich heute mit euch teilen – und natürlich auch ein paar Vorschläge, wie man seine Zeit in Kopenhagen verbringen kann.

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Erst einmal vorweg: Kopenhagen ist relativ teuer. Das haben wir schon bei der Hotelsuche gemerkt. Wir haben uns dann für eine Wohnung über Airbnb entschieden. Kennst du das? Privatleute können über dieses Portal ihre Wohnungen oder einzelne Zimmer darin vermieten. Das hat natürlich etwas sehr authentisches. Unsere Wohnung war im Viertel Osterbro, sehr praktisch gelegen, ein renovierter Altbau mit hohen Decken und Stuck. Dazu wunderschön eingerichtet, hauptsächlich in Weiß, typisch skandinavisch, und mit einer sehr großen und gemütlichen Wohnküche. Ich finde es immer spannend, in anderen Ländern einfach in den Supermarkt zu spazieren und dort für das Abendessen einzukaufen. Das fühlt sich doch ganz anders an als ein Hotelbuffet, so einheimisch.

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Wir haben uns dann Fahrräder geliehen und die Stadt so erkundet. In Kopenhagen gibt es überall Fahrradwege, weil das Radfahren dort sehr beliebt ist. Diese Art der Fortbewegung fand ich großartig.

Natürlich muss man sich den Nyhavn anschauen. Gleich daneben ist auch die Oper.

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Ein Klassiker für Kopenhagen ist die kleine Meerjungfrau am Hafen.

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Schön war auch der alte Wehrturm, von dem aus man nach einem steilen Anstieg einen tollen Blick hatte.

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Weil das Wetter nicht so gut war, haben wir uns das Königsschloss angeschaut.

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Das Schloss an sich war sehr interessant, was man sich hätte sparen können waren die Katakomben und die Stallungen. Die waren gar nicht so spannend… Kopenhagen gehört zu den wenigen Städten, die einen Stadtstrand haben, das wäre bei schönem Wetter natürlich eine tolle Sache.
Lecker waren auch die Smörrebrote, belegte Vollkornbrote, die man in Dänemark überall bekommt. Ein leckerer und reichhaltiger Snack. Und jetzt hab ich doch noch ein Rezept für dich, nämlich für das Smörrebrot:

Brot

Was du für ca. 4 Brote brauchst:

Avocadocreme:

  • 1/2 reife Avocado
  • extrascharfer Senf (daumennagelgroßer Kleks)
  • Salz und Pfeffer
  • 1 TL Zitronensaft
  • 1 gehäufter TL Schmand oder Joghurt

Außerdem:

  • 4 Scheiben leckeres Brot (ganz nach deinem Geschmack)
  • 4 Scheiben Ziegenkäse
  • 8 kleine Scheiben Kochschinken
  • 4 Minitomaten
  • 1/4 Gurke

Für die Avocadocreme alle Zutaten gut verquirlen. Dann die Creme auf den Broten verteilen. Den Ziegenkäse drauf, dann den Schinken, dann die Tomaten und Gurken, in Scheiben geschnitten. Alles schön drapieren, dann am besten mit Messer uns Gabel genießen.

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Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen Lust machen, sowohl auf das Buch als auch auf Smörrebrot und einen Kopenhagenbesuch. Alle drei lohnen sich auf jeden Fall und lassen sich auch gut verbinden: Man stelle sich vor: Glückseliges Kauen auf dem Smörrebrot am Stadtstrand von Kopenhagen bei der Lektüre von Bis ich dich finde. Großartig, oder? Alternativ geht auch die Wiese dieser gruselig aussehenden Kirche..

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Übrigens freu ich mich schon auf den nächsten Urlaub, am Sonntag geht es los in die Dominikanische Republik: Sonne, Strand und Meer! Das brauch ich wenn der Winter einfällt. Aber keine Sorge, ich habe schon ein paar Beiträge für dich vorbereitet.
Hab eine schöne Zeit!

Alexa

Ein Kommentar bei „Öfter mal was Neues: Buchvorstellung und Reisebericht Kopenhagen“

  1. […] die kringeligen Kanelbullar nämlich, aber auch andere Eindrücke aus Skandinavien, genauer aus Kopenhagen. Herbstliche Küchlein mit Cranberrys und zitronig-frisches Lemontiramisu waren auch dabei, dazu […]

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