Das Bergdorf Sapa im vietnamesischen Hochland war einer der Orte, auf den wir uns am meisten gefreut hatten bei unserer Vietnamreise. Unsere Erwartungen wurden zum größten Teil mehr als erfüllt, unerwartete Kleinigkeiten haben uns aber auch wieder ein wenig enttäuscht oder genervt. Davon möchte ich aber gar nicht zu viel erzählen, sondern habe stattdessen einfach ein paar Tipps gesammelt, die dafür sorgen, dass ihr nicht die gleichen Erfahrungen machen würdet.
Darum jetzt sofort zu den schönen Momenten: die Landschaft in und um Sapa ist einfach wunderschön! Die Reisfelder, die Berge, die wilden Flüsse und die schönen Pflanzen sind einfach toll und beeindruckend. Mir persönlich hat auch gefallen, dass überall Tiere herumlaufen. Nicht nur die Hühner, die man sogar in vietnamesischen Großstädten auf der Straße sieht, sondern respekteinflößende Wasserbüffel und die ganzen süßen Hängebauchschweine!
Mit dem Wetter muss man Glück haben in Sapa. Es ist sehr oft sehr neblig und viele Besucher bekommen wirklich nichts von der schönen Landschaft um sie herum mit vor lauter Nebel. Wir hatten wirklich Glück: von den insgesamt drei Tagen war einer sonnig und warm, einer verregnet aber klar und nur an einem Tag haben wir uns wirklich in einer einzigen Nebelwabe bewegt.
Lustig und anstrengend zugleich sind die H´mong Frauen. Sie laufen immer neben den Touristen her und sind erst sehr nett, unterhalten sich lang und erzählen vom Leben im Bergdorf. Aber irgendwann wollen sie unbedingt etwas verkaufen und sind dabei tatsächlich sehr, sehr aufdringlich. Allerdings sind sie sehr schön anzusehen in ihren bunt gemusterten Klamotten und mit ihren Kindern am Rücken. Das hier ist die liebe Moh mit ihrem kleinen Sohn Pitu (ich schätze, man schreibt die Namen anders..). Sie hat sieben (!) Kinder und kann hervorragend Englisch.
Das Programm in Sapa ist meist vorgegeben, da die meisten eine dreitägige Tour buchen. Am ersten Tag steht ein Besuch des kleinen Bergdorfs CatCat an. Die Bewohner gehören zur ethnischen Minderheit der schwarzen H`mong. Während die Männer dort meist den ganzen Tag auf den Feldern arbeiten, sind die Frauen für Handarbeit zuständig. Deshalb besteht das ganze Dorf aus Ständen, an denen man zum Beispiel mit Indigo gefärbte Schals oder selbstgenähte, schön verzierte Täschchen kaufen kann. Lustig ist, dass es einen Weg durch das Dorf gibt, der mit „Tourism Area“ gekennzeichnet ist. Ich schätze, das wahre Leben der Urvölker sieht man wohl eher abseits dieses Weges 😉
Am zweiten Tag geht es von Sapa aus in ein anderes Dorf, wo man im Homestay übernachtet. Wir waren eine Gruppe von acht Leuten und wurden bei einer netten Familie untergebracht. Dort gab es hervorragendes Essen und selbstgebrannten Reiswein. Unsere Gruppe hat ziemlich gut zusammen gepasst, dadurch hatten wir einen großartigen und sehr unterhaltsamen Abend. Übernachtet hat man auf einer Art Holzgalerie über dem Wohnzimmer. Dort waren einfach ein paar Matratzen neben einander gelegt worden und es gab dicke Decken. Wir waren recht froh über unsere Hüttenschlafsäcke, da die Decken nicht so appetitlich waren. Außerdem war es richtig kalt, da es draußen auch nur 5 Grad hatte und das Haus nicht beheizt war. Diese Übernachtung war für einige Mitreisende ziemlich grenzwertig 😉
Am dritten Tag ging es wieder zurück nach Sapa. Die Wanderwege sind wirklich gut ausgebaut und die Aussicht bei schönem Wetter wirklich grandios. Man bekommt Einblicke in das Leben der Urvölker und ihre Arbeit. Insgesamt fand ich diese Tour wirklich wunderschön und entspannend, eines der besten Erlebnisse unserer Reise. Anstrengend war die Hin- und Rückreise nach Hanoi mit dem Nachtzug. Der fährt nämlich 8 Stunden und ist ziemlich laut, daher kann man eigentlich nicht schlafen. Allerdings ist der Zug wirklich schön und sauber. Man übernachtet in 4 Bett Abteilen. Auch da hatten wir Glück: einmal waren wir allein im Abteil und beim zweiten Mal mit zwei Amerikanern, Vater und Sohn. Die beiden haben gemeinsam schon viele Reisen gemacht und davon erzählt. Das war auch richtig spannend.
Nun aber noch meine Tipps, die eure Tour nach Sapa so angenehm wie möglich machen:
- Hüttenschlafsack für das Homestay einpacken
- Warme Klamotten einpacken, eine gute Regenjacke und wasserfeste Schuhe
- Genug Wechselklamotten einpacken, das meiste ist nach einem Tag durchnässt
- beste Reisezeit: April bis Mai
- Expressbus statt Nachtzug nehmen, dann seit ihr in 4 Stunden da, es sind nämlich nur etwa 350 km, und der Bus fährt direkt von Sapa aus. Zum Nachtzug fährt man noch eine Stunde mit einem anderen Bus. Außerdem hat man jeweils lange Wartezeiten zwischen Programmende bzw. -beginn und An- bzw. Abfahrt des Zuges.
- Versprecht den H`mong Frauen nichts. Die lassen euch zwar in Ruhe wenn ihr sagt, ihr kommt später wieder und kauft dann, aber sie finden euch tatsächlich später wieder!
- Shoppingtipp: Outdoorklamotten! Gibt es dort überall und unheimlich günstig!
War von euch schon mal jemand in Sapa und hat vielleicht ähnlich oder ganz andere Erfahrungen gemacht? Oder hat noch ein paar Tipps, die ich vergessen habe? Immer her damit!
Ich wünsche euch nun einen guten Start in die neue Woche!
Alexa
Wie wunderschön, vor allem die Schweinchen. 😉
Nicht wahr! Ich war völlig hingerissen von den Schweinchen! Ich glaube, ich hab noch etwa 50 andere Bilder von denen 😀
Tolle Bilder Alexa! Ich verstehe Deine Bedenken gut, hat man doch gerade mithilfe einer Trekkingtour vor, mal vom Touristenstrom wegzukommen um dann doch wieder in der „Touristarea“ zu landen. Bei meiner Wanderung im marokkanischen Atlasgebirge konnten wir zum Glück den ganzen Trubel und die anhänglichen Verkäufer in Marrakesch hinter uns lassen und die Route durch die Berberdörfer ganz unbehelligt wandern. Kann ich empfehlen, falls Du mal nach Marokko kommst!
Liebe Grüße,
Kerstin
Danke Kerstin! Marokko ist auf jeden Fall noch auf meiner Liste, wenn es soweit ist, nehm ich mir auf jeden Fall das Atlasgebirge vor! 🙂
Liebe Grüße
Alexa
Sapa ist so toll! Ich war vor 5 Jahren mal dort, leider war das Wetter eher bescheiden. Aber als es dann mal kurz aufklarte, das war so toll! 🙂 Die Leute waren auch super freundlich und ich habe die Frauen als überhaupt nicht aufdringlich in Erinnerung.
Wir hatten damals eine Tour mit The Singh Tourist gebucht und waren in einem richtigen Hotel. Kann also nichts zu den Homestays sagen, hört sich aber sehr spannend an.
Liebe Grüße
Petra von http://www.anothercopycat.com
[…] und vor allem superleckerem Essen! Ein paar Eindrücke und Erzählungen über Hanoi und Sapa hab ich ja schon mit euch geteilt. Heute möchte ich auch unser Lieblingsgericht mit euch teilen: […]
[…] unserer Tour durch den Norden Vietnams, also Hanoi, Sapa und die Halongbucht, ging es weiter nach Hue. Das ist die ehemalige Kaiserstadt und wirklich ein […]
[…] Nachdem ich über meine letzte große Reise, nämlich Vietnam, schon recht viel berichtet habe (hier zu Sapa, hier zu Hanoi, hier zur Kaiserstadt Hue und hier zum schönen Hoi An) und Vietnam nicht unbedingt […]
[…] Hauptstadt Hanoi im Norden berichtet, die ganz ohne Bürgersteige auskommt und auch von den Wanderungen, die man in Vietnams Norden so unternehmen kann. Aber auch von Zentralvietnam, den Reisfeldern und Lampions in Hoi An, wo wir […]
[…] drum herum beeindruckend, wenn man Glück hat mit dem Wetter. Meinen detaillierteren Bericht gibt es hier. Die Tour ist ein drei-Tages-Ausflug von Hanoi aus. Anreise: mit dem Nachtzug oder dem Bus […]